In 245 Tagen bin ich um die Welt gereist. Ich kann mich noch sehr gut an das desinteressierte Gesicht der Germanwings-Mitarbeiterin am Stuttgarter Flughafen erinnern, als ich ihr in meiner Aufregung und Vorfreude strahlend mitteilte, dass sie mich gerade zu einer Weltreise einchecke… Seit dem habe ich rund 52.800km mit dem Flugzeug zurückgelegt, bin 12500km Auto gefahren, habe 3700km in Bussen und Zügen gesessen, bin 550km geradelt und ungezählte Kilometer durch Städte und Natur gewandert. Im Schnitt habe ich 3,5 Nächte im selben Bett geschlafen und bin ungefähr jeden zehnten Tag in ein Flugzeug gestiegen. Für alle Reisefreudigen und Neugierigen unter euch, hier eine kleine Zusammenfassung, wie das Reisen in den letzten Monaten für mich zur Routine geworden ist. Airbnb: privat über Airbnb zu wohnen und – anders als beim Couchsutfing – dafür zu zahlen kann sehr inspirierend sein. Meine Beobachtung ist leider die, dass Airbnb zunehmend kommerzialisiert wird. Die angebotenen Preise übertreffen teils das lokale Hotelangebot und der Austausch mit den Gastgebern ist nicht immer gewinnbringend. Booking.com ist mein bevorzugtes Buchungsportal weltweit gewesen – größte Auswahl, beste Preise; schade, dass nur wenige Unterkünfte einen Rabatt bei direkter Buchung gewähren, denn Booking kassiert horrende Provisionen und Mitgliedsbeiträge von den Unterkünften. […]
Enttäuschung war das vorherrschende Gefühl, als ich vorgestern in Rewal feststellen musste, dass mein linkes Fußgelenk nach 180 gelaufenen Kilometern streikte. Auftreten ging einfach nicht mehr, im Hotelflur wurde ich auf dem Weg zum Frühstück von Senioren überholt und in der Hotellobby fiel mein Blick sehnsüchtig auf die geparkten Rollatoren. Ein Tag Zwangspause half leider auch nicht wirklich, so dass ich zu Plan A2 greifen musste (Plan B „der Bus nach Hause“ wäre doch eine zu große Niederlage gewesen): ich bin also mit dem Bus in den nächst größeren Ort gefahren, habe mir dort kurzerhand ein Fahrrad gekauft und bin heute die letzten 70km bis zu meinem eigentlichen Ziel geradelt. Der Fuß hat’s mitgemacht, allerdings hat diese letzte Tour mir nochmal einiges abverlangt. Wer hätte gedacht, dass auf der Insel Usedom eine gemeine Bergetappe zu meistern ist? Ich nicht, sonst hätte ich ein Rad mit 18 statt mit nur sechs Gängen gekauft. Und wer hätte gedacht, dass der offizielle Ostseefernradwanderweg R10 einfach mal kilometerlang auf sandigen Waldwegen verläuft? Ich nicht, sonst hätte ich ein Mountainbike und kein Citybike gekauft. Umso überwältigender war das Gefühl, als ich nach all den Strapazen der letzten Wochen in Pommern – und nach 8 Monaten […]
Im Kommentar zu meinem letzten Blogbeitrag äußerte Elisabeth die Vermutung, dies könnte der abenteuerlichste Teil meiner Reise sein. Vielleicht ja – verrückter Weise, so dicht dran an zu Hause! Es war an keinem Punkt der Reise bisher so schwierig, mich zu verständigen, mich zu verpflegen, Unterkünfte zu finden und voranzukommen wie in den letzten Tagen – letzteres liegt natürlich vor allem an der Art der Fortbewegung, Wandern ist halt kein Fliegen… Meine bisherige Route: Danzig – Zukowo – Kartzuzy – Leba – Kluki – Rowy – Ustka- Slupsk – Darlowo – Lazy – Koszalin – Kolberg – Mrzezyno. Fliegen zu können wäre auf dieser Wanderung bereits einige Male sehr hilfreich gewesen. Zum Beispiel auf der Strecke von Leba nach Kluki, als der letzte Teil der Tagesetappe durch sumpfiges Gebiet führte. Rechts und links Moor und mittendurch ein schlammiger Weg. Ich dachte noch: ‚Hoffentlich ist der nicht irgendwann überschwemmt.‘ Und natürlich war er das irgendwann – nur einen guten Kilometer vor meinem Ziel. Da stand ich mitten im Nirgendwo, zurück zum nächsten Ort wäre es weit über eine Stunde gewesen, Unterkunft ungewiss. Holz zum Brückenbauen gab es keines, nur eine alte Jacke, die im Dreck lag. Über dem sumpfigen Boden ausgebreitet […]
„So weit die Füße tragen“ – wenn es danach ginge wäre ich bereits nach den ersten 20km stehen geblieben. Man bekommt beim Pilgern schon ein besonderes Verhältnis zu seinen Füßen. Mittlerweile bin ich Experte im Blasen verarzten, was ja auch einen gewissen Kompetenzzugewinn darstellt (erspare an dieser Stelle aber jedem Leser die Details…). Dass das Strecke-Wandern mit Gepäck nicht nur romantische sondern auch beschwerliche Seiten hat, damit hatte ich gerechnet. So gar nicht gerechnet habe ich mit der Leere auf den pommerschen Wanderwegen und der Einsamkeit in den umliegenden Dörfern. Während der ersten 90km Wanderstrecke ist mir (ehrlich!) kein einziger Wanderer begegnet und wenn ich Dörfer durchquere gibt es zwar kleine Anzeichen von Leben, aber es wirkt doch alles mehr oder weniger wie ausgestorben. In den Kurorten an der Ostseeküste ist noch keine Saison, Restaurants sind verriegelt und die Bürgersteige hochgeklappt. In Lokalen, Pensionen und Hotels bin ich oft der einzige Gast. So habe ich immer wieder das Gefühl, wirklich am „Ende der Welt“ angekommen zu sein – im wahren wie im übertragenen Sinn. Der Ort Kluki macht sogar Werbung mit diesem Slogan, Grund genug für mich, einen kleinen Umweg zu laufen, um tatsächlich ein sehr idyllisches Fleckchen der kleinen […]
Seit über sieben Monaten bin ich nun unterwegs und ich bin überaus froh darüber, dass ich bislang heil, gesund und sicher um die Welt gereist bin – ja selbst Asien ohne die berühmte Rache Montezumas gemeistert habe. In Tallinn hat mich nun leider die traurige Nachricht vom Tod eines nahen Verwandten ereilt, so dass mich die Reise sehr abrupt zurück nach Deutschland geführt hat. Eine traurige Rückkehr. Trotz dieser Umstände habe ich mich nun nochmal auf den Weg gemacht. Und ich bin meinen Lieben sehr dankbar für ihr Verständnis dafür, dass mir die letzte Herausforderung dieser großen Reise, wandernd nach Deutschland zurückzukehren, so wichtig ist. Es ist schon eine seltsame Situation, wenn man sich im Hostel in Polen mit anderen Reisenden über die jeweiligen Wege unterhält. Die meisten kommen nach Danzig für einen Städtetrip. In Asien war man als Weltreisender einer unter vielen. Hier kriegen alle große Augen, wenn man sich als Langzeit-Traveller outet. Und dann die Frage, warum ausgerechnet Polen als letztes Land? Andere bewandern schließlich den Himmalaya und nicht ausgerechnet das dörfliche Pommern. Mir geht es dabei um eine langsame und bewusste Rückkehr. Fragt mich jemand, wohin ich laufe, dann heißt meine Antwort ab heute: „Nach Hause!“. Tatsächliches […]
Die Überfahrt von Helsinki nach Tallinn ließ in Sachen Unterhaltungsfaktor kaum einen Wunsch offen – Tanzlokal, Karaokebar, Kasino, Shopping und beim Bingo habe sogar ich meine Schiffs-Phobie vergessen… 🙂 Tallinn hat eine wunderschöne mittelalterliche Altstadt, alles wunderbar restauriert. Man könnte Wochen hier verbringen und hätte sich immer noch nicht durch all die guten Restaurants geschlemmt. Während der jüngere Teil der Einwohner oft gutes Englisch spricht, sind die Älteren auf ihre Deutschkenntnisse stolz, die sie zu Sowjetzeiten in der Schule erworben haben. In 2011 war Tallinn Kulturhauptstadt und hat damit definitiv mehr zu bieten als nur alte Gemäuer. Direkt hinter der Altstadt gibt es ein Viertel zu entdecken, das kontrastreicher nicht sein könnte. Im Telliskivi wurde ein altes Güterbahnhofs-Viertel zum kulturellen Szene-Treff gestaltet. Cafés, Kreativwerkstätten, hippe Restaurants, Veranstaltungen – alles wunderbar durchgestylt in alten Lagerhallen und verfallenen Gebäuden und daneben Markthallen und -stände, in denen die älteren Tallinner einkaufen. Großartige Atmosphäre mit der historischen Stadtmauer im Hintergrund – muss man gesehen haben! Einen weiteren Kontrast gibt es im alten Arbeiterviertel Kalamaja zu sehen: gemütliche Nachbarschaft in alten stadttypischen Holzhäusern. Gleich dahinter findet man einen Teil des Hafens und einen der vielen Stadtstrände. Durchaus lebenswert diese Stadt! Im Freilichtmuseum etwas […]
Kontraste waren das Thema der letzten Tage – wunderbare Kontraste, von denen ich jeden einzelnen in vollen Zügen genossen oder beschmunzelt habe: angefangen im Flugzeug – statt Dauerlächeln wie bei Thai Smile Airways gab es bei der russischen Aeroflot ernste Minen bei den Flugbegleitern zu sehen. Ein finnisches Bier kostet das selbe wie ein Hostelbett in Asien (ok, diesen Faktor genieße ich weniger). Klare, kühle Nordluft statt Bangkoks schwül-heißer Verkehrssmog. Kahle Bäume statt tropisches Dauergrün. Wollmütze statt Sonnenhut. Vier Schichten Zwiebel-Look statt T-Shirt. Auf den Straßen Labradore statt Ratten. Airbnb-Gemütlichkeit statt Schlafsaal. Und das allerbeste: Leitungswasser ist trinkbar!!!! Trotz über 30*C Temperaturunterschied ein schönes Gefühl, wieder in Europa zu sein. Und dann gleich auch noch mit Besuch aus Bremen… 🙂 Die finnische Hauptstadt war eine ausgesprochen gute Wahl für die Rückkehr nach Europa. Im Vergleich zu Asiens lebhaften Städten kam Helsinki mir geradezu dörflich ruhig vor, womit ich nicht sagen möchte, dass die Stadt langweilig wäre. Helsinki zeigte sich von der allerschönsten Frühlingsseite und entlang ihrer 100km Küstenlinie, in der City, im weitläufigen Design District und auf all den vorgelagerten Inseln gibt es soviel zu entdecken. Auf mehreren Inseln vor der Stadt kann man […]
Zum Asien-Finale nochmal was ganz großes: die Tempel und alten Gemäuer der Königstadt von Angkor: rund 900 Jahre alt und auf einer Fläche von 1000 qkm verteilt sind diese archäologischen Stätten ein absoluter Höhepunkt gewesen. Die Geschichte dahinter ist kompliziert und wechselvoll – und kann auf beachtlichen 38 Seiten lonelyplanet-Reiseführer nachgelesen werden…. Was man zu sehen bekommt ist kaum beschreiblich, man muss es einfach gesehen haben. Ich habe mich stundenlang in den Labyrinthen aus Türmen, Gallerien, Gängen, Hallen und Trümmern aufgehalten, habe gestaunt, fotografiert, gewundert, verweilt, gestolpert und geschwitzt – während mein Tuk-Tuk-Fahrer geduldig vor den Tempeln auf mich gewartet hat. Warum so wenig Besucher da seien, habe ich ihn gefragt. Seine Antwort: „The Chinese don’t like hot.“ Es hat also Vorteile, wenn man zu den Verrückten gehört, die in der Mittagshitze bei 38*C im Schatten ihre Tempeltour starten. Drei Monate in Südost-Asien härten ab! Die dazugehörige Stadt Siem Reap bietet alles, was der gemeine Tourist und Backpacker begehrt: Restaurants, Streetfood, Nachtmärkte, Tuk-Tuks und die allgemeine asiatische Unordnung: alles „same, same but different“! Wundersamer Weise wirken asiatische Städte bei Nacht immer ansprechend, schrill und bunt und tagsüber schaut man besser nicht so genau hin und hält sich […]
Liebe Freunde des Blogs, ich bin mittlerweile in Kombadscha am Strand angekommen und mache erst mal…. gar nichts! Eine Woche chillen ist angesagt, noch einmal Sonne, Strand, badewannenwarmes Meer und traumhafte Sonnenuntergänge genießen, bevor es bald zurück in kühlere Breiten geht. Österliche Grüße an alle!!
Erkenntnis nach drei Tagen Ho Chi Minh City / Saigon: Vietnamesen sind wie die Maulwürfe. Und das meine ich keineswegs abwertend, sondern höchst anerkennend. Wie ich drauf komme? Etwas außerhalb nordwestlich der Stadt haben wir das Tunnelsystem von Cu Chi besichtigt, dessen Bau zur Zeit des französischen Krieges begonnen wurde und während des amerikanischen Krieges (wie hier der Vietnamkrieg betitelt wird) von den Widerstandskämpfern des Vietcong weiter ausgebaut und zum Guerilla-Kampf gegen die Amerikaner und Südvietnamesen genutzt wurde. Damals wurden insgesamt 200km Tunnelsystem auf drei Ebenen per Hand gegraben, in denen 16.000 Menschen tagsüber lebten. Des nachts kamen sie dann im wahrsten Sinne des Wortes aus ihren Löchern raus, um mit einfachsten Mitteln sehr geschickt Krieg zu führen, bzw. Widerstand zu leisten. Bau von und Leben in den Tunneln, so wie die einfache, aber geniale, teilweise steinzeitlich wirkende Kampftechnik sind sehr eindrucksvoll in einer Art interaktivem Freilichtmuseum dargestellt. Unvorstellbar, dass Menschen über Jahre in Tunneln leben, die oft so eng gegraben sind, dass Nichtasiaten (damals „Tunnelratten“ genannt) darin steckenbleiben. Wir haben es am eigenen Leib austesten können… Die Zeiten sind ja nun zum Glück seit gut 40 Jahren vorbei. Trotzdem musste ich zu einem späteren Zeitpunkt wieder an die „Maulwürfe“ […]
Die Route: Hoi An – Tam Ky – Quang Ngai – Quy Nhon – Phu Yen – Nha Trang Das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Städchen Hoi An ist zurecht gut besucht. Gemütliche kleine Gassen mit historischen Gebäuden, ein belebter Fluss, ein sehr originaler Markt und alles was der Besucher an Touri-Shops braucht – unter anderem reiht sich hier eine Schneiderei an die nächste. Historische Wohnhäuser sind nach wie vor in Familienbesitz und so kommt es vor, dass man bei einer Tour mitten in der Küche einer Familie steht, wo Mutti gerade abwäscht und nebenbei ans Telefon geht, während der Guide gerade die knapp hundertjährige Familienälteste vorstellt – skurril, aber authentisch. Die vielen Kilometer Richtung Süden hat unsere Gruppe dann ganz abseits der ausgetretenen Pfade zurückgelegt. Die Tour durch sehr ländliches Gebiet und vorbei an Städten, denen man architektonisch ihren kommunistischen Ursprung eindeutig zuordnen kann hat mich immer wieder staunen lassen: einfaches Leben auf dem Dorf, Landwirtschaft (vor allem Reisbau) in Handarbeit, Monumente, Kriegsdenkmäler und wunderschöne Landschaften mit Stränden, an denen nichts los ist. Und viele, viele neugierige und herzliche Menschen. Die Radlergruppe hat doch immer wieder angenehm für Aufsehen gesorgt. Nach all der Beschaulichkeit […]
Seit vier Tagen bin ich in Vietnam unterwegs mit einer elfköpfigen internationalen Reisegruppe und einem vietnamesischen Guide. Was ich in dieser kurzen Zeit erlebt, gesehen und gefühlt habe, hätte ich allein in das dreifache der Zeit gepackt. Ich muss mich deshalb hier ungewohnt kurz fassen und euch die eine oder andere Anekdote vorenthalten. Hanoi Schlimmeren Verkehr bisher noch nicht erlebt – Gehwege zugeparkt mit Mofas – Straßen voll mit Mofas – auf eine Lücke im Verkehr warten, unmöglich! Einfach los und durch – funktioniert auch auf dem Fahrrad In Zweierreihen und streng bewacht durch das Mausoleum Ho-Chi-Minhs und vorbei am Leichnam des Landesvaters gepilgert – vor dem Präsidentenpalast als Fotoobjekt gedient – mit dem Fahrrad durch durch Teile Hanois und der ländlichen Gegend um den „Roten Fluss“ – 14 Stunden im Nachtzug nach Hue Hue Im Konvoi auf zwölf Mopeds (jeweils mit eigenem Fahrer) die Sehenswürdigkeiten der einstigen Hauptstadt Vietnams erkundet – Königspalast mit verbotener Stadt (dort lebten all die Geliebten des Herrschers) – Königsgräber – Reismusuem – Liebesbrücke – Pagode – Kolosseum – Kriegsschauplätze – Essen bei Nonnen – und zwischendrin immer sehr rasante Mopedfahrten, die viiiiiieeeeel Vertrauen in die Fahrkünste des Fahrers forderten. Lang […]
Von Chiang Mai aus bin ich in den letzten Tagen mit einem kurzen Abstecher in Chiang Rai zurück nach Bangkok gereist – 30 Tage Thailand gehen hier zu Ende. Chiang Rai als Stadt war den Abstecher nicht wirklich wert – für Ausflüge ins Umland hatte ich zu wenig Zeit (und zu wenig Muße). Zurück in Bangkok habe ich mich ein wenig der hin und wieder aufkeimenden Europa-Sehnsucht hingegeben: ein helles, sauberes Zimmer in einem der besseren Hotels statt Hostel, ein guter Wein, ein Stück Gouda, ein Brötchen, das man ansatzweise als kross bezeichnen konnte und Deutsche Welle TV – ja, bei aller Abenteuerlust gibt es auch Dinge, die ich vermisse. Fazit: „Heimweh“ ist verdammt kostenintensiv… 😉 Sightseeing-Ziel des Tages: der Erawan-Schrein, eher ein unscheinbares, kleines Bauwerk mitten in Bangkoks Verkehrswahnsinn. In Thailand gehört zu jedem Haus ein kleines Geisterhaus, in dem die Geister wohnen und „bewirtet“ werden, die beim Bau des Gebäudes gestört wurden. Als in den 1950er Jahren in Bangkok das Erawan-Hotel gebaut wurde, kam es dabei zu zahlreichen Unfällen, die dazu führten, dass die Bauarbeiter sich weigerten, weiter zu arbeiten. Nach der Errichtung eines Schreins, der der Gottheit Brahma geweiht wurde, lief es wundersamer Weise auf dem […]
Der Start in Chiang Mai war etwas „schwierig“. Da habe ich einen Streetfood-Stand erwischt, bei dem mein Hühnerbein zwischen allerlei Innereien gegrillt wurde und kaum hatte ich das überwunden, bin ich wieder über Ratten und Kakerlaken gestolpert. ‚Ich hab echt kein Bock mehr auf Asien‘, dachte ich mir in dem Moment. Wurde in den folgenden Tagen aber wieder sehr versöhnlich gestimmt. „Die Farang* sind die Milchkühe der Nation“ hieß es irgendwo auf einer Reiseseite. Mit hohen Preisen überall, die sich Einwohner kaum bis gar nicht leisten könnten, wird der Gewinn aus dem immensen Tourismusaufkommen in Thailand noch mal ordentlich erhöht. Hier im Norden werden die Milchkühe etwas weniger gemolken – Essen, Unterkunft, Transport und Touren kosten rund die Hälfte im Vergleich zum beliebten Südthailand. Überhaupt ist die Atmosphäre hier deutlich entspannter und freundlicher, das Tempo irgendwie langsamer. Unter den „Farang“ herrscht ein wenig Hippie-Atmosphäre, viele haben ihre Kleidung gegen die weite, bunte Kleidung der Region getauscht (kaum ein Thai läuft hier in der Stadt damit rum) und es wird…. gelächelt! 😉 Ich selbst war in Chiang Mai so aktiv und unternehmungslustig wie seit Neuseeland nicht mehr – irgendwie hat diese Stadt neue Energien in mir freigesetzt – oder es liegt […]
Bangkok ist laut, stickig, dreckig, hässlich und macht trotzdem unglaublich viel Spaß! Ich kannte die Stadt bereits aus einem früheren Thailand-Urlaub und muss sagen, es tut gut, zurück zu kommen, sich schon ein bisschen auszukennen und nicht komplett neu orientieren zu müssen. Auch diesmal war ich wieder schwer beeindruckt vom Bangkoker Verkehr. Volle Straßen und so viele Möglichkeiten ans Ziel zu kommen: Motorrad-Taxis, Auto-Taxis, Kanal-Taxis, Tuk-Tuks, Sky Train, U-Bahn, Fähre, Busse und ich habe sie diesmal alle ausprobiert… Das rasanteste, spaßigste und teuerste war definitiv die Tuk-Tuk-Fahrt bei Nacht. Schrill beleuchtet und wild blinkend rast das dreirädrige, offene Gefährt durch den Straßenverkehr. (Über Sicherheit macht man sich in diesem Moment besser keine Gedanken…) Deutlich, deutlich langsamer und günstiger geht es tagsüber in uralten Bussen durch die Stadt. Rostige Karosserie, Holzdielen auf dem Boden, ein Fahrer, der im Stau Zeitung liest und eine Fahrkartenverkäuferin, die so unglaublich geschickt Geld abzählt, Geldscheine faltet, Fahrkarten nach einem ausgeklügeltem System einreist, sich dabei keineswegs festhält und im Stau…. strickt. Durch die offenen Fenster wird man ordentlich mit Abgasen und Smog eingenebelt. (Und wieder: besser nicht drüber nachdenken…) Deutlich schneller geht es auf den Booten, die so schnell durch schmale Kanäle rasen, dass das […]
Die Inseln Koh Phangan und Koh Samui trennen nur lumpige 20 Minuten Schiffsfahrt, aber was den Paradiesfaktor angeht trennen diese beiden Inseln Meilen. Am Hafen angekommen, habe ich direkt einen Roller gemietet (kostet pro Tag das gleiche wie eine einfache Taxifahrt) und habe mir eine Hütte in in Strandnähe gesucht. Hier gibt es sie noch, die kleinen Bungalow-Anlagen am Strand, die so dezent gebaut sind, dass sie kaum auffallen und wo eine eigene Standardhütte nicht mehr als 15,- € kostet – da lohnt sich kein Hostel-Schlafsaal… Am ersten Tag noch gewohnt aktiv, bin ich direkt auf den höchsten Berg der Insel, den Kao Ra, gestiegen und habe dabei geschwitzt wie seit Puerto Viejo nicht mehr. Der Trail dorthin war großartig, ging die letzten 1,5km durch dichten Jungle steil bergauf, wobei die Wurzeln der Bäume so etwas wie Stufen bildeten. Tiere gab es zwar keine zu sehen, aber die Geräusche waren grandios! Dieser Aktivitätsdrang ließ angesichts von herrlich blauem, badewannenwarmen Wasser, Strand, Palmen und Hängematte allerdings von Tag zu Tag nach. Meine Weiterreise habe ich direkt um ein paar Tage verschoben – einfach zu chillig hier, um so schnell wieder zu gehen. Wer sich selbst überzeugen möchte, dem kann ich die […]
Übe dich in Geduld, habe ich mir gesagt, als ich bei stürmischem Wetter auf Koh Samui angekommen bin – auf der Suche nach dem tropischen Inselparadies… Nun ja, schlechtes Wetter geht vorüber. Dass Koh Samui nicht (mehr) von paradiesischen Zuständen geprägt ist, sondern unter Massentourismus in die Knie geht, war nach zwei Tagestouren auf dem Moped um die Insel schnell klar. Ausgetrampelte Pfade sind das eine, aber wenn daraus ausgetrampelte Highways entstehen, dann ist das meiner Meinung nach einfach nur noch schrecklich! Ein Bild, zufällig am Ende der zweiten Tour aufgenommen, steht sehr sinnbildlich für die Tatsache, wie Natur und Mensch hier im vom Kommerz gefangen werden… Neben aller Kritik habe ich versucht, das beste draus zu machen, mich überwunden und das Mopedfahren gewagt (Tuk-Tuks und Touren verlangen europäisches Preise). Mit dieser neu gewonnen Unabhängigkeit habe ich mich in die Touri-Ströme eingereiht, Tempel fotografiert (und wie alle anderen nichts darüber gelernt) und Bilder von einem Stein gemacht, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Phallus aufweist, „Großvater“ heißt und sich allergrößter Beliebtheit erfreut. Es gibt gleich auf dem Nachbarfelsen auch noch die „Großmutter“, das weibliche Pendant. Allerdings habe ich dies auch bei aller gründlichster Suche nicht gefunden und irgendwie […]
Ich bin reif für die Insel und dachte dabei an Bilder von weißen Sandstränden, blauem Wasser und Palmen, als ich mich auf den Weg nach Penang gemacht habe, rund 300 km nördlich von Kuala Lumpur. An dieser Stelle ein Lob an das malaiische Linienbussystem: problemlose online-Buchung und Busse mit Platz und Komfort wie in der 1.Klasse der Deutschen Bahn – selbst die Pünktlichkeit war vergleichbar, der Fahrpreis hingegen quasi geschenkt. 🙂 Mit dem was ich mir erhofft hatte, kann die Insel Penang nicht wirklich punkten, dafür aber mit einer Hauptstadt, die die Eindrücke aus Kuala Lumpur nochmal toppt. George Town ist in Sachen Kulturenvielfalt quasi Kuala Lumpur 2.0. Zum UNESCO Weltkulturerbe zählend, zelebriert George Town einen konsequenten Vintage Stil, der in Restaurants und Unterkünften teils bewusst auf die Spitze getrieben wird, meistens aber substanzbedingt einfach gegeben ist und durch eine Menge Street-Art gekonnt unterstrichen wird. Gefüllt wird diese Szenerie mit chinesischer und indischer Kultur und sehr originalen Menschen: vom zahnlosen Rikschafahrer im Seniorenalter über viel beschäftigte Geschäftsleuten hin zu unzähligen Straßenköchen. Es macht einfach Spaß, dieses geschäftige Treiben zu beobachten, das sich von den touristischen Gästen so gar nicht ablenken lässt. Trotzdem muss ich jetzt raus aus […]
In welchem Land bin ich eigentlich gerade? Und bin ich überhaupt noch in Asien? Das habe ich mich während meiner ersten Tage in Malaysia mehrfach gewundert. Bereits auf dem 60km langen Weg vom Flughafen in die Hauptstadt fielen die außergewöhnlich guten Straßenverhältnisse und der für Asien ungewohnt geordnete Verkehr auf. Die Bevölkerung Malaysias setzt sich aus Malaien, Chinesen, Indern und indigenen Volksgruppen zusammen. Der Islam ist Staatsreligion und (historisch bedingte) arabische Einflüsse sind allerorts zu sehen und wahrzunehmen. Diese kulturelle Mischung hat den Besuch Kuala Lumpurs sehr beeindruckend gemacht und stellte für mich tatsächlich eine Überraschung da. Darüber hinaus bietet Kuala Lumpur viele abwechslungsreiche Kontraste: chinesische Viertel und indische Ecken neben islamischer Kultur: Das chinesische Neujahrsfest steht vor der Tür, was dank der üppig-kitschigen Dekorationen allerorts nicht zu übersehen ist. Am Platz der Unabhängigkeit und um die Nationalmoschee herum wähnt man sich hingegen eher im Nahen Osten denn in Asien. moderne Architektur mit viel glänzendem Stahl und Glas neben historischen Bauten mit arabischen und kolonialen Einflüssen: An manchen Orten muss man sich nur umdrehen und man glaubt, das Land gewechselt zu haben. Luxus-Malls und einfache Märkte mit original gefälschten Markenwaren: Egal ob billig oder edel, wer Konsumlust […]
Zehn Tage Bali liegen hinter mir, zehn Tage, die ich zum bewussten „ausspannen“ und verarbeiten genutzt habe. Es mag seltsam und nach Luxusproblem klingen, aber die intensiven Eindrücke der letzten Monate und die fast täglichen Ortswechsel haben müde gemacht und es war an der Zeit, länger an einem Ort zu verweilen. Den perfekten Ort dafür habe ich auf Bali nicht weit entfernt von der Hauptstadt Denpasar gefunden. Mit ausreichend Abstand zu den touristischen Hotspots habe ich in einem kleinen Gästehaus mitten in balinesischer Nachbarschaft gewohnt. Ein friedlicher Platz zur Recreation, zum Austausch mit internationalen Gästen von Panama bis Vietnam und zum Akklimatisieren an das asiatische Leben. „Töte die Mücken nicht, sie leben doch nur drei Tage,“ sagte mir der balinesische Haushälter am Tag der Ankunft. Nun gut, auf der Dengue- und Malaria-freien Insel Bali mag diese hinduistische Anschauung ok sein, in anderen Regionen Asiens stellt sich die Frage, wer am Ende länger lebt – ich oder die Mücke. All das Durcheinander in den Straßen und der wilde Verkehr aus Mofas, Autos, Zwei- und Vierbeinern, leider auch Müll ist schon krass – und ich bin „erst“ auf Bali. Motorbikes statt ÖPNV und Benzin aus Vodka-Flaschen, per Smartphone-App und GPS lässt sich […]
Die Space Needle in Seattle, die Golden Gate Bridge in San Francisco, der Strip in Las Vegas – es ist immer wieder ein aufregendes Gefühl, wenn ich zum ersten Mal vor den weltweit bekannten Wahrzeichen einer Stadt stehe – so auch im Hafen von Sydney mit der Harbour-Bridge und dem Opernhaus. Man kennt diese Orte aus Film und Medien, hat das Gefühl, schon mal hier gewesen zu sein und nun steht man selbst davor – großartig! Sydney ist – wie kann es anders sein – eine sehr sehenswerte Stadt, die alles bietet, was eine gute Metropole zu bieten haben muss (sofern ich das nach vier Tagen sagen kann). Bei einer free guided tour gab es einen ersten Überblick und ein paar grundlegende Brocken Kolonialgeschichte. Ich kann diese freien Stadtführungen auf Trinkgeldbasis, die in vielen Städten angeboten werden wirklich nur empfehlen. Die Guides legen sich mächtig ins Zeug und führen humorvoll mit guten Insider-Tipps durch die Stadt. Ein Highlight der Zeit in Sydney war definitiv das Open Air Konzert des Sydney Symphonie Orchester, das eintrittsfrei auf einer Bühne im Hyde Park spielte, Zuschauer und Gäste picknickend und chillend auf der Wiese davor. Absolutes Gänsehaut-Feeling während der finalen Ouvertüre […]
Die Route: Mount Taranaki – „Hobbiton“ – Auckland Auf der letzten Etappe haben wir noch das nachgeholt, was wir zu Beginn verpasst haben – ein Besuch in „Hobbiton“. Nachdem die Kulisse nach den Dreharbeiten für „Herr der Ringe“ abgerissen wurde, war man am Ende der Dreharbeiten zum „Hobbit“ schlauer und hat alles stehen gelassen, um jetzt Besuchermassen durch die Hügel von „Hobbiton“ zu schleusen. Und so sind auch wir durch die Vorgärten von Frodo & Co geschlendert… Nach mehr als 5000 km endete unser Roadtripp in Auckland – kurz vor Schluss bekam der „Bowie“-Van im Parkhaus nochmal Starthilfe wegen leerer Batterie. „Alive again!“ war der Kommentar des Helfers. Etwas makaber, nachdem unser Van seit dem Tod von David Bowie vor einigen Tagen viel Anerkennung gefunden hat und beliebtes Fotoobjekt wurde. Ein Monat Neuseeland. Ich habe viel darüber nachgedacht, was die Faszination an diesem Land ausmacht. Nachdem ich drei Monate unterwegs war, fühlte sich Neuseeland vom ersten Tag ein bisschen wie „europäisch zu Hause“ an. Und auch landschaftlich gibt es hier eigentlich wenig, was es nicht auch in Europa zu sehen gäbe. Dünen wie in Dänemark, schneebedeckte Berge wie in der Schweiz, Steilküsten wie am Mittelmeer, hügelige Wiesen wie in […]
Die Route: Christchurch – Hanmer Springs – Kaikoura – Blenheim -Picton – Wellington – Foxton Beach – Egmont Nationalpark Hanmer Springs ist ein Abstecher ins hügelige und bewaldete Inselinnere, der nett ist, aber nicht zwingend notwendig – sofern man nicht auf gediegene Luftkurorte steht. Kaikoura hingegen hat wirklich einen guten Ruf verdient. Gefühlt die Seafood-Hauptstadt des Landes, die Hummer krabbeln geradezu freiwillig in die Kochtöpfe; eine riesige Seerobben-Kolonie, unter den Robben einige Poser, die am Strand liegend unbedingt aufs Foto möchten; Steilküste, Surfstrände, Berge im Hintergrund und in diesem Panorama ein Platz zum Wildcampen in den Dünen – ganz legal. Großartig! Aus der Region um Blenheim stammt all der gute neuseeländische Wein, den ich in Deutschland wegen des langen Transportweges ungern kaufe – obwohl er echt gut ist… Nach einer stürmischen Schiffsfahrt zurück auf der Nordinsel ging es mit kurzem Stopp im geliebten Wellington weiter in Richtung Egmont Nationalpark, dessen Zentrum der Mount Taranaki (oder auch Mount Egmond) ist. 2518m hoch steht dieser Vulkan (wiedermal ein Bilderbuch-Exemplar) an der Küste etwas abseits von seinen Kumpels aus dem Zentralplateau im Tenoriro Nationalpark, und das aus dem Grund, weil er einst mit den anderen Vulkanen um eine Frau buhlte. Nach […]
Die Route: Lake Te Anau – Dunedin / Otago Halbinsel – Oamaru – Christchurch Die Strecke von Te Anau im Südwesten am Rande des Fjordland Nationalparks bis Christchurch im oberen Drittel der Ostküste ließ sich auf geraden Straßen ohne große Höhenunterschiede ungewohnt einfach fahren. Wer die Strecke von Südniedersachsen an die ostfriesische Küste kennt, der weiß ziemlich genau, wie es landschaftlich auf diesem Streckenabschnitt aussieht (heimatliche Gefühle kamen auf). An der Ostküste der neuseeländischen Südinsel ist die Städtedichte um einiges Höher als in den bisher gesehenen Regionen. Goldfunde haben im 19. Jahrhundert die Siedler angezogen und für relativ großen Reichtum gesorgt, was man Städten wie Dunedin (einst New Edinburgh) und Oamaru architektonisch auch heute noch ansieht. Der Südinsel-Metropole Christchurch sieht man diesen einstiegen Reichtum tragischerweise so gar nicht mehr an, nachdem sie 2010 und 2011 von schweren Erdbeben getroffen wurde. Ich reise mit einem drei Jahre alten Reiseführer durchs Land, der die schlimmen Auswirkungen beschreibt, hätte aber erwartet, dass diese mittlerweile kaum noch zu erkennen sind. Das Gegenteil ist der Fall. Der gesamte Innenstadtkern wurde nach dem zweiten großen Beben zur ‚Red Zone‘ erklärt, in der bis auf einige sehr wenige historische Ausnahmen alle Gebäude abgerissen wurden, so dass der […]
Die Route: Paparoa Nationalpark – Franz Josef Gletscher – Fox Gletscher – Haast Pass – Queenstown – Lake Te Anau Südlich des Paparoa Nationalparks beginnen die neuseeländischen Südalpen. Anders als in den europäischen Alpen kann man hier oft die schneebedeckten Berggipfel betrachten, während man am Strand steht und das Meer im Rücken hat. Franz Josef und Fox heißen die zwei berühmten Gletscher, die mittlerweile (pessimistische Sicht) oder zurzeit (optimistische Sicht) auf dem Rückzug sind und sich kontinuierlich verkleinern. Während es vor wenigen Jahren noch einfache geführte Touren auf den Gletschern gab, müssen Touristen dafür heute mit Helikoptern auf den Gletscher geflogen werden, weil das Ende der Gletscherzunge so weit oben in den Bergen liegt. Wäre ich doch bloß auf Svínafellsjökull in Island gestiegen – da ist die Gletscherwelt noch halbwegs in Ordnung! Die Strecke über die Alpen ist wunderschön, stand aber leider im Zeichen einer Autopanne. „Bowie“ musste ausgerechnet in dem 300km-langen Streckenabschnitt schlapp machen, in dem es so gar keinen Handy-Empfang gibt. So gab es dazu noch eine kleine Zeitreise in die Ära der Telefonzellen. Er konnte zwar in der ersten Werkstatt (nach 50km) wieder fahrbar gemacht werden, passende Ersatzteile gab es aber erst in Queenstown. […]
Die Route: Welligton – Picton – Nelson – Owen River – Paparoa Nationalpark. Die Fährüberfahrt von Wellington auf die Südinsel nach Picton war von mir, der leicht seekrank werdenden Landratte, gefürchtet, und das nicht nur wegen der horrenden Fahrpreise für kurzfristige Buchungen. 3,5 Stunden durch die Cook Strait, „eine der windigsten Wasserstraßen der Welt“ – laut Reiseführer. Dankbarer Weise war die Überfahrt quasi windstill und das letzte Drittel der Fahrt durch die Fjorde der Marlborough Sounds wirklich wunderschön! Die ersten zwei Tage haben wir viel Küste und Berge während der Fahrt aus dem Auto heraus genossen – Strecke machen war die Devise. Der Abel Tasman Nationalpark und die Nordspitze der Südinsel wurden aus Zeitgründen leider rechts liegen gelassen, stattdessen haben wir uns durch das Tal des Owen Rivers Richtung Westküste geschlängelt. Entlang des Flusses kam zum ersten Mal das historische Goldgräber-Thema auf, das die Ortschaften hier bis heute prägt. Unglücklicherweise haben wir hier zum ersten Mal ernsthafte Bekanntschaft mit den in Neuseeland verbreiteten Sandflies gemacht: ein Campingplatz war so sehr mit diesen fiesen, beißenden Minifliegen verseucht, dass wir uns fühlten wie zwei faulende Äpfel, die von Fruchtfliegen attackiert werden – das erste Mal auf der Campertour, dass wir morgens ohne […]
Die weitere Route: Wai-O-Tapu – Lake Taupo (größtes Binnengewässer Neuseelands) – Tongario Nationalpark (mit dem „Schicksalsberg“ aus Herr der Ringe) – Whanganui – Wellington Im Tongario NP gibt es so viele Wanderwege, dass die Auswahl tatsächlich schwer viel, das Kriterium „Länge“ jedoch einiges ausgeschlossen hat. Für mehrtägige Wanderungen mit Übernachtung in der Pampa sind wir nicht hinreichend ausgestattet, so dass wir uns nur für einen kurzen Loop-Walk von drei Stunden hin zu einem schönen Wasserfall entschieden haben; immer mit Blick auf den Vulkan Mount Ngauruhoe und den schneebedeckten Mount Ruapehu. In der nähe von Whanganui (eine hübsche Kleinstadt an der Westküste, in der wir endlich mal kostenloses wifi nutzen konnten, um die weitere Reise zu planen) haben wir den bisher günstigsten Campingplatz der Reise gefunden – 7,50€ inkl. warmer Dusche und richtigen WCs (!) und dazu noch direkt am Strand hinter den Dünen gelegen – wir sind gleich zwei Nächte geblieben. Heiligabend haben wir in Wellington verbracht. An die Hauptstadt hatte ich nur geringe Erwartungen gestellt, denn sie wird allzu oft in den Schatten der größeren und angesagteren Ex-Hauptstadt Auckland gestellt – völlig zu Unrecht!! (Kleine Anekdote am Rande: beim Umzug der Verwaltung von Auckland nach Wellington wurden alle […]
Die Strecke von Waipu, nördlich von Auckland, bis zum Lake Rotorua an einem Tag zu fahren, war eigentlich nicht geplant und grenzte beinahe schon an Masochismus (unter den gegebenen Bedingungen, siehe letzter Beitrag). Und dann mussten wir am Ende des Tages auch noch feststellen, dass wir versehentlich an „Hobbiton“, dem Hobbit- und Herr der Ringe-Drehort, vorbeigefahren sind. Schade auch, dass wir den Campingplatz direkt an einem natürlichen Thermalfreibad erst am nächsten Morgen entdeckt haben – so gab es morgens statt heißem Bad eine kalte Wäsche im See… Südlich von Rotorua liegt das Wai-o-Tapu „Geothermal Wonderland“. Ich bin also wieder mal beim Vulkanthema angelangt und wer aufmerksam mitgelesen hat, der weiß, dass es diesbezüglich mittlerweile besondere Attraktion braucht, um mich zu beeindrucken. Der Lady Knox Geysir hat das schon mal nicht geschafft. Eine spärliche Fontäne, die einmal täglich emporschießt und das pünktlich um 10:15 Uhr, weil ein Ranger Natriumkarbonat in den Schlund wirft, das die Oberflächenspannung des Wasser herabsetzt und so die Eruption hervorruft. Da denkt man gern an den selbstständigen und äußerst regen Geysir Strokkur in Island zurück, der rund alle zehn Minuten seine heiße Wasserfontäne gespuckt hat… Der anschließende Rundgang durchs „Wunderland der heißen Quellen“ konnte hingegen wieder beeindrucken. […]
Der „hippe alte Camper“ ist die Entdeckung der Langsamkeit. Mit maximal 85 km/h und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 Sachen ging es die ersten vier Tage durch den Landzipfel nördlich von Auckland. Ob wir es in diesem Tempo wirklich in vier Wochen quer durchs Land und wieder zurück schaffen…? Macht aber nichts, im Zweifelsfall müssen wir halt nochmal wiederkommen. 😉 Die Küche und das Bett immer dabei zu haben ist eine ganz neue Erfahrung auf dieser Reise und entschleunigt ungemein, zumal beides abends bisher immer direkt am Strand abgestellt werden konnte. Für alle Leser, die die Route gern auf der Landkarte mit- oder nachverfolgen möchten: Von Auckland ging es über über Waipu in der Bream Bay nach Paihia in der Bay of Islands und nach Matauri Bay. Entlang des Ninety Mile Beaches zum Cape Reinga und über Kaitaia und Kawakawa zurück Richtung Auckland. Landschaftlich ist das schon ganz was anderes, als es bisher auf der Reise zu sehen gab. Die Straßen schlängeln sich über leichte, grüne Hügel kurvenreich dahin und wenn wieder mal eine Herde Kühe oder Schafe auf einer Wildblumenwiese zufrieden grast, dann wirkt das beinahe schon kitschig. Bei all der Almödi-Romantik darf ein bisschen Abenteuer natürlich nicht fehlen, dachten […]
Das mit der Zeit ist schon eine verwirrende Sache. Am Samstag bin ich in Honolulu um 22:00 in den Flieger gestiegen und neun Stunden später in Auckland wieder ausgestiegen – am Montagmorgen. Sonntag, der 13.12.2015 existiert für mich also nicht – kein dritter Advent für Basti, verrückt! Mein schönstes Erlebnis an Tag 1 in Neuseeland? Knackige Körnerbrötchen zum Frühstück und ein französisches Baguette in der Fußgängerzone. Nach drei Monaten Nord- und Zentralamerika haben mir diese Geschmackserlebnisse die Augen feucht werden lassen. Und dann noch die von Daniel* mitgebrachten Lebkuchenherzen, ein Stück echter Advent in der Ferne…. 🙂 Soviel zu der Frage, was ich bisher am meisten vermisst habe. Der neuseeländische Sommer zeigt sich bisher bremisch kühl, was sich für mich nach Texas, Costa Rica und Hawaii gerade als eisig anfühlt, so dass ich mir erstmal eine Steppweste kaufen und Schal und Mütze wieder auspacken musste. Dieser hippe Camper, bereits 341.000 km auf dem Tacho, ausgestattet mit „Bett“, Spüle, Kühlbox und Campinggestühl, wird für die nächsten vier Wochen mein zu Hause sein. Heute sind wir Richtung Norden aufgebrochen. *meine neue Reisebegleitung (für alle Leser, die mich nicht kennen)
Die letzte Etappe von fantastischen zwei Wochen in Hawaii haben wir auf O’ahu, der Insel mit der Hauptstadt Honolulu, verbracht. Im Nordwesten der Insel finden derzeit die Billabong Pipe Masters statt, ein Teil der Surfmeisterschaften der Weltsurf-Liga. Zusammen mit Massen von anderen Zuschauern am Strand die Surfjungs in den beängstigend hohen Wellen zu beobachten… nun ja, es gibt langweiligere Sportevents! 🙂 Abgesehen von hotten Surfern hat der Nordwesten der Insel ausgesprochen gut gefallen – Haleiwa, ein altes Hippie-Dorf, hat sich sehr dezent aufgemotzt und bei einer langen Wanderung an den westlichsten Zipfel der Insel gab es endlich auch mal ein Naturerlebnis ohne geteerte Wege und Lehrpfad (wie sonst in den Nationalparks üblich). Heute verbringe ich den letzten Tag in Waikiki, Anne sitzt bereits im Flieger nach Deutschland, und während ich diesen Beitrag schreibe (ganz kitschig an einer Palme sitzend) tanzen ein paar Meter vor mir drei Frauen mittleren Alters einen langsamen Hula (die ruhige Musik und die fließenden Bewegungen haben etwas sehr meditatives), rechts etwas näher schläft ein Obdachloser seinen Rausch aus, hinter mir am Strand wird gechillt und gesportet und auf den Picknicktischen links sitzen einige Leute mit Laptop und Papieren am Arbeiten. […]
Darf’s ein bisschen Maui sein? Kein Europäer sollte den weiten Flug nach Hawaii auf sich nehmen, um hier einfach nur Badeurlaub zu machen, da gibt es wirklich leichter zu erreichende Ziele. Die Auswahl an langen Stränden mit Palmen, Sonnenuntergang und all dem Firlefanz ist auf Maui deutlich größer als auf Big Island und so verlockend, dass die eine oder andere geplante Aktivität dem Sonnenbad zum Opfer gefallen ist. Dazu ist es auch noch um ein paar Grad wärmer und sonniger und trotz zahlreicher amerikanischer Badetouristen lassen sich noch recht gut einsamere Strandplätzchen finden. Im westlichen Lahaina allerdings weniger als im Süden oder im Nordosten. Highlight von Maui war definitiv der Strand östlich von Paia, besucht nach einer längeren Tour durch den Regenwald – zum Baden wegen Steinen und Palmen völlig ungeeignet. Dafür lassen sich Surfer ausgiebig bestaunen. Und Schildkröten!! Die liegen da nachmittags erschöpft am Strand rum und sind dabei so ausgezeichnet getarnt, so dass man sie leicht übersieht. Ich wünschte, der eine oder andere Strandtouri hätte auch diese Eigenschaft… 😉
Auf dieser Reise habe ich bereits den einen oder anderen Vulkan bestaunt, bestiegen und fotografiert und auch wenn Vulkanlandschaften immer wieder faszinierend sind, muss ich doch zugeben, dass ich mit zunehmender Anzahl von Vulkanbesuchen etwas abstumpfe und mich bereits dabei ertappt habe etwas wie „Wow, wieder ein Haufen schwarzer Steine und Geröll“ zu denken. Auf den Kilauea im Hawaii Volcanoes National Park habe ich mich hingegen seit Beginn der Reise ganz besonders gefreut, weil er einer der aktivsten Vulkane der Erde ist und dort immer noch mal mehr oder weniger glühende Lava ausfließt. Im Moment leider eher weniger, da wäre ein Besuch des Ätnas in Sizilien vor einigen Tagen deutlich spektakulärer gewesen, aber man kann ja nicht überall zur richtigen Zeit sein… Mit dem Auto und zu Fuß lassen sich im Nationalpark riesige, teilweise dampfende Basaltfelder besichtigen und bewandern. An die glühenden Spots kommt man zu Fuß als Touri leider nicht ran – der Amerikaner legt eine gewisse Sicherheitsfürsorge für seine Nationalparkbesucher an den Tag…! Aber es gibt ja Helikopter. Mein erster Hubschrauberflug überhaupt, an sich schon ein aufregendes Erlebnis. Aus der Luft zu sehen, wie sich die einzelnen Lavaflüsse in den letzten Jahren durch Wälder und Siedlungen „gefressen“ haben, […]
Am Sonntag sind wir auf der größten und jüngsten der hawaiianischen Inseln angekommen, für deren Erkundung per Auto wir uns sechs Tage Zeit genommen haben. In Hilo gelandet ging es mit dem Auto einmal quer über die Insel an die Westküste und am nächsten Tag dann hoch an die Nordspitze in die Kohala-Region. Auf diesen beiden für amerikanische Verhältnisse eher kurzen Roadtrips war es beeindruckend, wie vielfältig die Landschaft ist und wie schnell sie sich verändert. Hawaii hat definitiv mehr zu bieten als nur Palmen und Strand und erinnert ein wenig an die vulkanische Schwester Island – allerdings bei deutlich angenehmeren Temperaturen. Bei all den unerwarteten Landschaftsbildern gibt es dann aber auch wieder dieses klassische Südseebild, so wie zum Beispiel im Pu’uhonua o Honaunau National Historical Park etwas südlich von Kahaluu-Keauhou und Kailua-Kona. Der polynesischen Einschlag auf den Inseln ist vor allem bei Orts- und Straßennamen omnipräsent. Namen in einer Sprache mit so vielen Vokalen sind so schwer zu merken und statt „Bahnhof“ versteht man hier oft nur „Taka-Tuka“… 😉
Die ersten Tage in Hawaii habe ich Honolulu am Waikiki-Beach verbracht und mich hier nach sehr kurzer Zeit dabei erwischt, dass ich mit einem Dauergrinsen im Gesicht durch die Gegend geschlendert bin. Architektonisch gesehen erinnert Waikiki zwar eher an die Plattenbauten von Jena-Lobeda und die Handtuch-Dichte am Strand übertrifft die der Playa de Palma, aber es ist halt Hawaii und man trifft ständig wieder auf dieses Südseeklischee mit Palmen, Blümchen und Hawaiihemden mit jeder Menge „Aloha“. Es ist einfach mal alles unglaublich entspannt und niemanden stört es, wenn man beim Shoppen etwas Sand in der Umkleide hinterlässt, weil man zwischen Strand und Strand mal eben etwas shoppen geht. In den nächsten zwei Wochen bin ich in Begleitung meiner Freundin Anne aus Bremen unterwegs. Wie schön, die vielen Eindrücke mal wieder direkt teilen zu können 🙂
Ich bin vermutlich der einzige Reisende, der nach Las Vegas kommt und sich drei Tage lang erstmal richtig ausschläft und ausruht! Costa Rica war dann am Ende doch anstrengend, besonders der Roadtrip am Schluss. Eine Stadt wie Las Vegas, die man dank TV und Movie ja quasi schon kennt und der Komfort und die Anonymität eines 2500-Betten-Hotels am Ende des „Strips“ haben mir das Gefühl gegeben, nichts zu verpassen, wenn ich einfach mal verschnaufe – reisen kann auch anstrengend sein. Der Blick aus dem 20. Stock über die Schachbrett-Straßen von Las Vegas auf die rotbraunen Berge Nevadas war darüber hinaus eine echte Wohltat für die Augen, nach dem chaotischen Getummel in San José und all dem Dschungel-Grün in Costa Rica. Darüber hinaus gab es einiges zu erledigen – Waschsalon (das bisschen Haushalt…), iPhone-Reparatur (leider erfolglos), weitere Reiseplanungen (nach Neuseeland geht es jetzt zunächst mal weiter nach Sydney, Australien). Drei Tage habe ich die Automaten und Tische im Casino meines Hotels tapfer ignoriert, habe die nicht mehr ganz frisch aussehenden Gestalten, die egal zu welcher Uhrzeit (meist rauchend) vor den blinkenden Automaten saßen mit unverständlichem Mitleid bedacht – bis meine Neugier siegte. Habe den klassischen „einarmigen Banditen“ dann doch mit […]
Gestern bin ich auf allerlei Umwegen weiter in den Norden Costa Ricas gereist, weg vom Massentourismus rein ins Dorfleben. Der Regenwald wird hier im Norden etwas lichter, es gibt mehr Wiesen und Landwirtschaft und ich muss meine Spanischkenntnisse nun endlich unter Beweis stellen – englisch kann hier keiner mehr. Auf dem Weg nach Bijagua bin ich an einer Schweizer Bergalm vorbeigekommen – ein wirklich surreales Erlebnis. Den ganzen Weg hierher habe ich vor allem gemacht, weil ich von Einheimischen (!) den Tipp bekommen habe, den Rio Celeste zu besichtigen und da dieser Fluss nicht in meinem Reiseführer gelistet ist und selbst Tripadvisor nur einen einen einzigen ungewöhnlich kurzen Eintrag hat, musste dieser Ort ja ein echter Insider sein, auf den ich mich nun schon seit Tagen freue. Mein Host hat mir beim Frühstück dann nochmal den Weg erklärt, wobei ich das Gefühl hatte, dass er zum ersten Mal eine Googlemaps-Karte benutzt hat. Ständig drehte er das iPad, um die richtige Himmelsrichtung zu suchen und war jedes Mal irritiert, wenn sich die Karte automatisch wieder nach Norden ausrichtete. Meine Frage, ob der Weg zum Nationalpark denn mit meinem Auto befahrbar sei, bejahte er überzeugend – wobei ich mich im […]
Ich bin ein schlechter Backpacker. Ich habe keinen echten Rucksack, sondern nur einen Trolley mit Gurten (lässt sich also im Notfall schultern); ich habe nach zwei anstrengenden Busfahrten die Nase voll von verschwitzten Sitznachbarn (oder bin ich es selbst, der so streng riecht?) und miete ein Auto; ich beschwere mich im Hostel darüber, dass der 8-Bett-Schlafsaal kein Fenster hat. Seit zwei Tagen fahre ich nun also mit der chinesischen Ausgabe eines Toyota Aygo durch Costa Rica und fühle mich darin manchmal wie Fred Feuerstein in seinem Tretauto, wenn ich mit 30km/h einen der zahlreichen Berge hochkrieche. Und auch wenn ich manchmal gern eine Klappe vor dem Fahrersitz öffnen möchte, um mit den Füßen etwas Anschub zu geben, bietet so ein (billiges) Auto doch beinahe vergessene Freiheit. Zumindest so lange, bis die nächste Straße gesperrt ist oder mich Googlemaps wieder einmal über eine Schotterstraße schicken möchte. „Ja, Google“, denke ich dann jedes Mal. „Ich würde auch gern die kürzere Route nehmen, aber kapier doch endlich, dass das mit dieser Karre nicht geht!!“ Davon abgesehen, ist Autofahren in diesem Land deutlich leichter, als es jeder Reiseführer verspricht (mit Ausnahme von San José), man braucht nur viel Zeit. Erste Etappe war La Fortuna. […]
Ganz im Südosten von Costa Rica, in Puerto Viejo an der Karibikküste, habe ich die letzten Tage verbracht. Karibikfeeling mit allem was dazu gehört: Palmen, Traumstrände, Raggae-Szene, schwüle Hitze und Badewannen-Meer – und eine neue Freundin gab’s oben drauf. Karin hatte ich bereits am ersten Morgen im Land kennengelernt und hier wiedergetroffen. Was haben wir über diesen kurzen Dialog am Strand gelacht… Ich: Ich glaub, ich muss mein Handtuch verschieben. Karin: Wieso? Ich: Die Sonne kommt rum. Ok, dem gebührt eine gewisse Situationskomik, die nicht jeder Leser im grauen November-Deutschland komisch finden mag. Ich denke an euch und sende euch allen herzliche Grüße – jetzt gerade wieder mit Pullover im verregneten San José sitzend… =) Wer nach Puerto Viejo kommt sollte unbedingt… mit dem Fahrrad Richtung Süden zum Strand bei Punta Uva fahren – wie aus dem Bilderbuch einen Drink (oder zwei, drei) in der Koki Beach Bar nehmen – so stilvoll und chillig bei Rico frühstücken – hausgemachte Erdbeermarmelade! das Jaguar Rescue Center besuchen – Baby-Faultiere sind ja sooooo süß sich abends von Karin bekochen lassen… 😉 …und wer das alles besonders billig, lässig und cool möchte, der kann sich im Rocking-J’s Hostel […]
Sechs Tage war ich in Orosí, sechs Tage lang habe ich hier Einzelunterricht in spanisch genommen. Und wieder muss ich von einem Menschen berichten, der mir in dieser kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen ist. Marjorie, meine Spanischlehrerin, hat mir nicht nur beachtliche Grundkenntnisse in Spanisch beigebracht, sie hat mir dabei auch noch jede Menge über ihr Land und das Leben in Costa Rica erklärt. Ich will hier nicht allzu sehr ins Detail gehen, möchte in vielleicht zu kurzen Sätzen kein missverständliches Bild über Costa Rica kreieren. Über einen unserer vielen Dialoge muss ich aber immer wieder schmunzeln: Sie: Letzte Woche war der Vulkan wieder aktiv. Ich: Krass, ist das nicht gefährlich? Sie: Si, muy peligroso. Ich: Und gibt es einen Plan, was ihr bei einem größeren Ausbruch macht? (Denke dabei an ausgefeilte Evakuierungspläne) Sie (lacht): Wir setzen uns mit dem Fernglas und einem Drink in den Liegestuhl und beobachten. Pura vida! Was ich nicht für möglich gehalten hätte ist, dass sie mir all diese interessanten Dinge fast ausschließlich auf spanisch erzählt hat. Und das, wo ich doch wirklich absolut blutiger Anfänger war – eine tolle Lehrerin. Und eine tolle Mutter, denn ihre Familie durfte ich auch kennenlernen. Marjorie […]
Mein erster Costa Rica-Beitrag handelte von netten Menschen und glücklichen Zufällen. Und so ging es einen Tag später auch weiter. Da stehe ich etwas verlassen mit Backpack & Co in Cartago auf der Straße und versuche, mit allerlei Zetteln bewaffnet, auf die ich mir die nötigsten spanischen Phrasen notiert habe und die ich nun den verschiedenen Busfahrern vor die Nase halte, den Bus nach Orosí zu finden. Als mir plötzlich von hinten auf englisch vorgeschlagen wird, mich nach Orosí mitzunehmen. Meine erste Reaktion: höchste Alarmstufe – sah mich schon ausgeraubt am Straßenrand kauern, also nichts wie weg. Meine zweite Reaktion: Besinnung auf Zuversicht und Menschenkenntnis – guck dem Menschen, der dich da von hinten anquatscht, doch erstmal in die Augen! Kurze Zeit später saß ich dann munter mit Fernanda palavernd im Bus nach Orosí und zwei Tage später mit ihr im Bus nach Durán, wo mir Fernanda ein ehemaliges Sanatorium, gezeigt hat. Auf halber Höhe zum Vulkan Irazu gelegen, wurden hier früher unter wohl recht brachialen Methoden Kranke mehr oder weniger geheilt, später diente der Komplex als Gefängnis und heute ist es eine mehr und mehr verfallende Ruine mit Ausblick. Da hat Fernanda meinen Geschmack aber mal so richtig getroffen, […]
In Orosí, einem kleinen Dorf in Zentral Costa Rica, bin ich in einem kleinen Guesthouse untergekommen. Orosí ist ein Ort, der mir vom ersten Moment an gefällt – wunderschön in einem Tal gelegen bekomme ich hier einen ersten Eindruck von der sattgrünen Natur Costa Ricas, inklusive Kolibris vor meinem Badfenster (und Kakerlaken in der Küche). Zusammen mit meinem Mitbewohner Michael aus Montreal (Kanada) habe ich mich auf eine kleine Wanderung auf den nächsten Berg gemacht, wo uns der Weg geradewegs in den „Garten“ von Nano geführt hat. Nano lebt hier oben abgeschieden allein und empfängt uns überschwänglich. Auf den ersten Blick ein seltsamer Kauz (die Costa Rica-Version von Heidis Alm-Ödi), führt er uns wild gestikulierend und auf spanisch erzählend durch sein Paradies mit Kaffee-, Bananen- und Obstbäumen. Pickt dabei immer wieder Früchte auf, erklärt, lässt uns probieren und sammelt Steine mit fossilen Abdrücken auf. Dieser nicht mehr ganz junge Typ springt in Gummistiefeln die steilen Wege hinab und klettert mit uns an einem Flussbett entlang wie ein Achtzehnjähriger. An seinem Wasserfall angekommen, erzählt er von einem Erdbeben, das sich vor ein paar Jahren gerade ereignet hat, als er hier mit amerikanischen Touristen stand. Diese Freundlichkeit und inbrünstige Lebensfreude erleben zu dürfen […]
Seit gestern bin ich in Costa Rica – meine erste große Etappe allein auf dieser Reise. Der Nachtflug von Houston nach San José war ein erstes besonderes Erlebnis: bei absolut ruhigem Flug konnte ich vom Fensterplatz am Horizont Gewitter mit nie gesehenen Blitzen beobachten und darüber jede Menge Sternschnuppen, einfach toll! Die erste Nacht im Airporthotel war eine ganz andere Erfahrung – ein Zimmer, das an eine Zelle erinnert, ein Bett mit fleckigen Laken, zum Glück „nur“ Ameisen. Aber… am nächsten Morgen ein nettes Frühstück mit einer deutschen Zimmernachbarin, gerade dabei, hierher auszuwandern. 🙂 San José, die Hauptstadt Costa Ricas, lebhaft und nicht besonders schön, hat den Start in die kommenden drei Wochen in diesem Land sehr nett gestaltet. Trotz aller Unwegsamkeiten wie Taxifahrer, die den Weg nicht kennen, Busse ohne Nummern, geschweige denn Fahrplan hat hier bisher alles total easy geklappt. Wahrscheinlich liegt es an einer Art Grundvertrauen oder besser Grund-Zuversicht, dass sich die Dinge schon regeln und funktionieren. Die Busse kommen erstaunlicher Weise da an wo ich hin will, ich finde einen halbwegs englisch sprechenden Verkäufer, der mir eine Costa Ricanische Sim-Card verkauft – die wlan-Versorgung ist miserabel, es gibt einfach nicht genug Starbucks‘ 😉 und ein Haarschnitt […]
Happy Halloween!!!
Die Tage seit New Orleans habe ich wieder in Leaugue City verbracht. Leider haben die Ausläufer des Hurrikans Patricia einen geplanten Abstecher in Texas‘ Hauptstadt Austin im wahrsten Sinnes des Wortes ins Wasser fallen lassen. Statt mit Reisen habe ich mich in den letzten Tagen mit meiner zweitliebsten Lieblingslingsbeschäftigung beschäftigt… Ich kenne mich mittlerweile recht gut in amerikanischen Baumärkten aus, habe mir ein kleines Fachvokabular erarbeitet und besitze jetzt eine ungefähr intuitive Vorstellung von amerikanischen Längenmaßen. Und die Kids haben nun eine super-duper Sandkiste zum Spielen im Garten! 🙂
Ich habe mir da mal eine Immobilie angeschaut. Es ist ein Altbau aus dem Jahr 1839, acht Zimmer, das Dachgeschoss ist ausbaubar, mit größerem Gartengrundstück.* Wie in Amerika üblich, wird das Objekt möbliert angeboten. Außerdem gibt es Personal, das gern übernommen werden möchte. Ich habe schon mal eindecken lassen für das Einweihungsdinner mit meinen lieben Freunden aus Deutschland. Anmeldungen nehme ich gern über die Kommentarfunktion dieses Blogs entgegen. 😉 Der Vorhang über dem Tisch ersetzt derzeit noch die Klimaanlage, indem er von einem Bediensteten achtsam und beständig mittels eines Seilsystems geschwungen wird. Lust auf eine Runde Doko im Salon? Dieser Raum wurde von den Vorbesitzern sowohl als Gästezimmer als auch als Sterbezimmer verwendet. Vielleicht nicht die beste Werbung für zukünftige Airbnb-Geschäfte?! Im zweiten Gästezimmer bleibt dank getrennter Betten immer als schön anständig. Das Kinderzimmer müsste umfunktioniert werden. Wer macht Vorschläge? Am Masterbedroom gibt es hingegen wirklich nichts zu meckern. Und aus diesem Arbeitszimmer heraus ließe sich der Zuckerrohranbau auf den zugehörigen Ländereien stilvoll verwalten. Der großzügige Balkon ist sehr einladend für Cocktailabende… …und bietet einen guten Blick auf die Einfahrt. Alles in allem handelt es sich hier wirklich um ein sehr attraktives Objekt, das dazu auch noch direkt am Mississippi […]
New Orleans ist nicht nur reich an historischer Geschichte, sondern auch an Grusel- und Geistergeschichten. Das liegt vielleicht daran, dass es so viele alte Gebäude gibt, vielleicht auch daran, wie die ersten Einwohner hier her kamen. Abenteuerlustige Franzosen haben sich vor 300 Jahren auf einem Hügel mitten im Sumpf niedergelassen. Besonders komfortabel war das wohl nicht – es war heiß, schwül und es gab Alligatoren, Mücken, Gelbfieber, aber… keine Frauen! Die hatte man in Frankreich vergessen. Also wurden aus Paris inhaftierte Frauen, zumeist Prostituierte, zwecks Familiengründung hierher geschickt – da würde ich mir auch die eine oder andere Gruselgeschichte ausdenken!! Nicht zuletzt waren es die Sklaven afrikanischer Abstammung, die ihren Aberglauben und Voodoo gelebt und verbreitet haben. Geschäfte mit Voodoo- und Hexenartikel findet man in New Orleans jede Menge. Auf einer Ghost Haunts and Voodoo-Tour durch das nächtliche French Quarter habe ich diverse Geschichten über Geister gehört, die hier und da ihr Unwesen treiben. In der St. Louis Cathedral hört man beispielsweise bei Regen angeblich immer noch einen alten Priester von einer Beerdigung singen – beinahe schade, dass es nicht geregnet hat. Und im Hotel Muriel steht immer ein Tisch mit Wein gedeckt, damit sich der Geist des Hauses bedienen […]
Wer meinen Houston-City-Bericht gelesen hat, der hat ein wenig Europa-Sehnsucht bei mir feststellen können. Dabei handelte es sich aber um Fernweh, nicht um Heimweh – um auszuschließen, dass sich noch jemand Hoffnung macht, ich nehme den nächsten Flieger zurück!! 😉 Den Abstecher nach New Orleans hatte ich schon etwas länger geplant und was soll ich sagen… er kam zur rechten Zeit. Diese Stadt wirkt wie ein Kuraufenthalt auf die leicht überamerikanisierte Seele des Weltreisenden. Das ist kein Wunder angesichts der knapp 300jährigen Geschichte dieser Stadt – gegründet von Franzosen, 40 Jahre unter französischer, dann 40 Jahre unter spanischer Kolonialherrschaft, bevor sie vor gut 200 Jahren von Napoleon an die Amerikaner verkauft wurde. Ich habe eine sehr interessante Führung durch das French Quarter mitgemacht und könnte viel davon erzählen. Ich erspare mir an dieser Stelle aber den einen anderen Klugschiss. Das French Quarter beeindruckt jedenfalls mit einer unglaublichen Lebhaftigkeit und Energie: Straßencafés, Straßenmusiker und -künstler, Märkte, Galerien, Restaurants, Pubs und, und, und… alles mit wunderschönen bunten Häusern im spanischen Stil. Ja, den Spaniern ist damals das Missgeschick passiert, dass fast alle Häuser aus der französischen Zeit abgebrannt sind. Jetzt stehen im französischen Viertel spanische Häuser. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! […]
Heute gab es das echte Texaserlebnis! Mit dem Auto ging es raus aufs Land nach Bay City, wo ein Rodeo stattfand und das gesamte Texas-Klischee bedient wurde, inklusive Menschen in Cowboy- und Cowgirl-Outfits vom Allerfeinsten. Da war ich in kurzen Hosen und Flipflops doch arg underdressed… Man kann vom Bullenreiten halten, was man will – in diesem Ambiente war das ein absolut spektakuläres Erlebnis! Befremdlich und bemerkenswert zugleich war, dass zum Beginn der Veranstaltung in der Halle gebetet wurde, gefolgt von der Nationalhymne, beides im Stehen und sehr ehrfürchtig. Während der live gesungenen Hymne schwang der Cowboy auf dem Pferd natürlich die Stars and Stripes. In meinen Augen etwas fragwürdig, aber dennoch äußerst unterhaltsam: Zwischen den Bullenritten gab es noch einen Wettbewerb als „Showeinlage“, bei dem Kinder auf dem Rücken von mehr oder weniger wilden Schafen rodeomäßig durch die Arena ritten, bis sie wie die echten Rodeoreiter abgeworfen wurden – früh übt sich halt! Da die iPhone-Kamera bei Staub und Dunkelheit nur bedingt gute Fotos macht, schaut doch mal auf der Veranstaltungswebsite nach Fotos. Vor der Halle gab es noch Jahrmarkt, jede Menge Fressbuden und…. Bingoooo!! 🙂
Habe ich ein Problem mit amerikanischen Städten? Nach knapp vier Wochen USA beginne ich doch langsam, einige Dinge der europäischen Kultur zu vermissen. Dazu zählen Straßencafés, Altstädte und Fußgängerzonen. Wie schön ist es bitte, gemütlich bei Capucchino oder Prosecco (und einem großen Eisbecher!) an einem kleinen Bistro-Tischchen mit hübschen Fassaden im Hintergrund zu sitzen und Leute zu beobachten?! Eine kleine Traum-Seifenblase, die Houston ratzfatz zum Platzen bringt. Dem heißen texanischen Klima geschuldet sind Passanten zwischen den hohen Häusern rar, die Fensterscheiben vieler Geschäfte uneinladend dunkel getönt und die Café-Kultur spielt sich in (zu) gut klimatisierten Starbucks-Läden hinter Pappbechern ab. In Downtown wird das nochmal verstärkt, indem unter der Stadt ein Tunnelsystem angelegt wurde, das die Gebäude miteinander verbindet. Bei 40*C im Sommer verständlich, aber auf den Straßen bleiben so nur noch die Autos. Ein ähnliches Bild in Uptown im riesigen Einkaufszentrum „The Galleria“. Wir – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs – finden einfach keinen Eingang. Nur jede Menge Einfahrten zum Parkdeck unter der Mall. Also zu Fuß ins Parkhaus und dann mit dem Aufzug in den Shopping-Tempel? Im letzten Moment tat sich dann doch noch eine kleine Seitentür auf – für die Fußgänger aus Europa! Die Schlittschuhbahn in der Mall […]
Nach den Alligatoren nun die Aliens – nein, leider keine gesichtet, dabei hätte ich hier so gern ein Selfie mit E.T. gepostet. Die Rundfahrt mit Führung über das NASA-Gelände vom Johnson Space Center aus war trotzdem sehr interessant. Mit einer schicken Eisenbahn (wohl bekannt aus ostdeutschen Badeorten) wird man hier zu einigen interessanten Stationen geschuckelt… zum Mission Control Center – zu sehen bekommen die Gäste hier den heiligen Ort, von dem aus in den 60er Jahren die Apollo-Missionen gesteuert wurden. Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ein einziges iPhone heute mehr Rechenleistung hat als all die Technik, die in diesem Raum steht. zum Trainingsraum der Astronauten (space vehicle mockup facility) – hier trainieren Astronauten in Nachbauten der ISS-Module und mit allerlei Weltraumfahrzeugen. zu einer Original Saturn V Rakete – eine der größten und stärksten Raketen, die je eingesetzt und für die Mondlandung benutzt wurde. Ein echtes Ungetüm, dessen Dimensionen man sich davor stehend so richtig bewusst wird. Im Space Center selbst kann man unter anderem in das Cockpit eines Space Shuttles schauen, das nach der Saturn V eher wie Spielzeug erscheint. In Filmen und Vorführungen wird mit einer ordentlichen Portion Nationalpatriotismus über aktuelle und zukünftige NASA-Missionen informiert – dagegen ist […]
Beißende Spinnen, giftige Schlangen und gefräßige Alligatoren – Gefahren über die wir uns in Europa wenig Gedanken machen. Einen Alligator erwartet hier in der Nachbarschaft niemand in der Sandkaste seiner Kinder, Schlangen und Spinnen kommen hingegen durchaus vor. Im Brazos Bend State Park (eine gute Fahrstunde von Houston entfernt) leben Alligatoren in freier Natur und können – erstaunlicherweise ohne Zaun oder besondere Vorsichtsmaßnahmen – bei einem Spaziergang entdeckt und beobachtet werden. Die empfohlenen 30 Fuß (ca. 10 Meter) Sicherheitsabstand halte ich da doch gern ein… Wie man auf den folgenden Fotos sieht, sind Alligatoren richtig gut getarnt. Picknick am Seeufer? Lieber mit Abstand, man will ja nicht selbst zum Lunch-Objekt werden. Tipp: Der Park ist riesig, wer Gelegenheit hat, sollte sich Fahrräder mitnehmen – je weiter wir uns vom Parkplatz entfernt haben, desto mehr Tiere könnten beobachtet werden. Es gibt auch einen Campingplatz im Park – für Besucher mit starken Nerven oder einem dieser fetten amerikanischen Motorhomes.
Seit Montag bin ich nun in Houston, genauer gesagt in League City, und besuche meine Cousine, die seit ein paar Monaten hier mit ihrer Familie lebt. Seit ich durch die Vereinigten Staaten von Amerika reise, werde ich an so vielen Stellen an Situationen, Orte und Gewohnheiten aus amerikanischen Filmen und Serien erinnert. Ganz vorne dabei die „Simpsons“, die offensichtlich eine großartige Satire der amerikanischen Lebensweise darstellen und ziemlich oft sehr dicht dran sind! Wer die Wisteria Lane von den „Desperate Housewives“ kennt, der weiß, wo ich gerade wohne. 😉 Nach dem ersten Reise-Monat tut es gerade sehr gut, ein wenig Familienalltag zu leben und bei (für den Bremer) hochsommerlichen Temperaturen zu verschnaufen. Leider schließt der Texaner bei kühlen 30*C bereits den Nachbarschaftspool. Schade eigentlich. Meine ersten texanischen Eindrücke: Alles ist hier noch ein bisschen größer als in Amerika eh schon bemerkt – die Straßen breiter, die Pickups höher, die Wohnhäuser großzügiger,… Für mich befremdlich, für den Texaner alltäglich: Im Walmart können neben Shampoo, Kochtöpfen, Strumpfhosen, Nudeln und Campingstühlen auch Waffen gekauft werden. Ich halte mich trotzdem weiter an Wasserpistolen…. …die gestern bei einem erstem Bad im Golf von Mexiko getestet wurden – mal eben mit dem Auto auf (nicht nur […]
Die Einfahrt nach San Francisco über die Golden Gate Bridge war einfach ein tolles, euphorisches Gefühl. Wenn ich mich im Vorfeld mit Leuten über die Stadt unterhalten habe, dann gab es diejenigen, die die Stadt lieben und jene, die sie nervig finden. In Vancouver habe ich bei einem Gespräch abends in der Bar den Tipp bekommen „When you are in SF turn off the GPS and just follow your nose.“ Good idea! ❤️ Ich liebe San Francisco! ❤️ Diese Stadt ist bunt und lebhaft wie ein überdimensioniertes Bremer Viertel. Dazu noch Meer, Strand, Hafen, steiiiiiiiile Straßen, eine sehr fotogene Brücke, viel Retro-Look und eine riesige Szene. Erkundet wurde die Stadt per Rad, was angesichts der Steigungen teilweise eine echte Herausforderung darstellte.
Gute 400 Meilen auf dem Highway 1 entlang der kalifornischen Küste bis nach San Francisco.
Vom Crater Lake in Oregon nach Fort Bragg in Kalifornien. 412 Meilen (663 km) mit Stopp in Selma, Oregon. Zwei Orte, in denen wir gar nicht sein wollten und ein Roadtrip, der einem die drei wichtigsten Fragen des Reisens vor Augen hält: Wo schlafe ich? Wo esse ich? Wo gehe ich aufs Klo? Ich habe lange über eine Rangfolge nachgedacht, aber das variiert mit dem gerade aktuellstem Bedürfnis… Aber von vorn und heute mal ganz persönlich und ausführlich: Vom Crater Lake musste es an die kaliforsche Küste weitergehen, und das nicht all zu langsam, denn Freitag muss das Auto (mittlerweile nicht nur fahrbarer Untersatz, sondern auch Wohnzimmer, Esszimmer, Speisekammer und Kleiderschrank; seit meinem Bad im Crater Lake trocknet mein Schlüpper auf der Hutablage) in San Fransisco sein. Bereits am Crater Lake stellten wir einen gewissen Nahrungsengpass fest, es war schon spät am Tag, ein Stopp im Supermarkt unnötige Zeitverschwendung, wenn man doch die 30 Grad und Sonnenschein wenigstens noch ein bisschen vor Sonnenuntergang genießen möchte, so dass wir einen Campingplatz mit Versorgungsmöglichkeit suchten. Die Wahl fiel auf das Lake Selmac Resort, auf der Homepage beworben mit besonders sauberen sanitären Einrichtungen, Supermarkt und allerlei Annehmlichkeiten. Möglicherweise hat das Log Cabin Camp-Resort […]
Meine Freundin Julia hatte mir den Tipp gegeben, den Crater Lake zu besichtigen. Und ich kann nur sagen: „Danke, Julia!“ Gute vier Fahrstunden Stunden von der Oregon-Coast entfernt liegt dieser fast kreisrunde Kratersee in knapp 1900 m Höhe. Ab Roseburg geht es zwei Fahrstunden nonstop bergauf, bis man im Nationalpark immer in der Nähe des Kraterrandes mit dem Auto um den bis zu 592 m tiefen See fahren kann. Dabei werden zahlreiche Wanderwege angeboten – American Style (immer schön eben ausgebaut, nur keine Unwegsamkeiten oder Stolperfallen). Wir haben uns für den einzigen Abstieg zum See entschieden. Und ich mich für ein kurzes (!) Bad im eisigen aber wunderbar klarem Wasser. Tipp: Dino’s Ristorante Italiano in Roseburg – mal keine Buger, sondern richtig gutes italienisches Essen. Die zwei Unterkünfte im Nationalpark direkt sind sehr teuer. Wir haben ein paar Meilen davor Pause am Diamond Lake gemacht, wo es ein sehr schön am See gelegenes Hotel zu bezahlbaren Preisen gibt.
Oregon ist wirklich einen eigenen Urlaub wert, um hier mal ein bisschen Werbung für einen in meinem Kopf bisher unterschätzten Bundesstaat der USA zu machen. Auf vergleichsweise kurzer Strecke finden sich Berge mit dichten Nadelwäldern, felsige Steilküsten, Leuchttürme, kleine Buchten, weitläufige Dünenlandschaften, lange Strände, Bauernhöfe, Weinberge, wildromantische Flüsse… und morgen wartet auch noch ein Vulkan auf uns. Bei fantastischem Wetter konnten wir wieder zwei Nächte zelten. Auf dem Tillicum Beach Campground hatten wir dank der liebenswerten Jody einen Zeltplatz in erster Reihe mit Meerblick. Die alleinreisende Dame hatte den dazugehörenden Parkplatz bereits mit ihrem Camper belegt. Da wir das Reservierungssystem nicht ganz verstanden hatten, haben wir uns für den selben Platz eingetragen. Jody war so nett, ihren Platz mit uns zu teilen – und hat sich darüber hinaus auch noch so wunderbar herzlich über unsere Fahne gefreut. Dear Jody, Thank you again so much for defending our shared yard against this narrow-minded groundkeeper! It’s been a big pleisure to meet you! Begeistert haben entlang der Küste von Oregon… die Leuchttürme Yaquina Bay und Heceta Head – grandiose Ausblicke die Sea Lion Cave – mit einem Fahrstuhl 220 Fuß nach unten in eine Höhle, die auch ohne faulenzende Seelöwen sehenswert […]
Laut Reiseführer soll in Portland niemand weiter als eine Meile zur nächsten Mikro-Brauerei laufen. Die Stadt mit der höchsten Dichte an Brauereien der USA, einem sichtbaren easy-going Lifestyle der Bewohner und einem perfekt ausgebauten Nahverkehrsnetz (in Downtown fährt jeder kostenlos!) – wenn ich das so wiedergebe… gibt es da etwa einen Zusammenhang zu den Brauereien…?! Begeistert haben… der International Rose Test Garden – so viele wunderschöne Rosen! Und wer mich kennt, der weiß, wie es hat mich in den Fingern gejuckt hat, an der einen oder anderen Rose herumzuschneiden. viele historische Gebäude mit viel Grün auch in Downtown – so ganz unamerikanisch. PINTS Brewing Company – mit spontaner Miniführung des Wirtes für die „german guys from Beck’s City“ Beim nächsten Mal bitte mehr als eine Nacht in Portland!!
Landschaftlich erinnert dieses riesige Gebiet, das ich in seinen Dimensionen auf der Landkarte etwas unterschätzt habe) an den Schwarzwald. Am Lake Crescent durfte ich meine erste Campingerfahrung dieser Reise machen – und habe sie in vollen Zügen genossen. Ein Campingplatz am Bilderbuchsee, Lagerfeuer und Marshmallows und zu allem Überfluss zieht auch noch eine Rehfamilie grasend über den Platz. Auf dem Weg weiter Richtung Südwesten gab es einen Zwischenstopp im Hoh Rain Forest. Die Natur hat sich hier alle Mühe gemacht, die Bäume mit allerlei Moosen zu behängen und tüchtig Unordnung zu schaffen. Die Nationalparkverwaltung hat sich hingegen umso mehr Mühe gemacht, ordentliche „Trails“ mit Lehrpfad hindurchzuziehen. An zwei Posten wurden wir von „Rangern“ (=verkleidete Muttis?) auf gefährliche Elchsichtungen hingewiesen, mit dem Hinweis sofort umzukehren, sollte uns eines dieser gefährlichen Tiere begegnen – angesichts von einigen elektrischen Rollstühlen auf den „Trails“ meiner Meinung nach eine gute Show. Statt Wanderung mit Naturerfahrung wirkte das ganze eher wie Magic Park Verden – aber das hat man davon, wenn für den 17-Meilen-Trail zu bequem ist… Schön war’s trotzdem! Für den Rest des Tages war der Name des Waldes Programm. Kaum der Elchgefahr entronnen, begann es zu regnen, so dass die nächste Nacht im Touri-Motel […]
Wenn in Seattle jemand schlaflos ist, dann liegt das wahrscheinlich nicht an einer leidenschaftlichen Fernbeziehung wie im Movie, sondern viel mehr am überhöhten Kaffeekonsum. Diese Stadt ist übersät mit Starbucks-Filialen und auch ich musste natürlich ein Foto vor dem allerersten Starbucks weltweit machen. „This is a short line today“ wurde ich belehrt als ich mich über die Schlange der auf dem Gehweg wartenden Kunden gewundert habe. Ratet mal, ob ich mich auch angestellt habe! Darüber hinaus wurden diverse Sehenswürdigkeiten abgegrast – Space Needle, Pike Place Market, Columbia Center, Library, Skyline – alles im Schnelldurchlauf, bevor es morgen mit dem Auto aufs Land geht! 😀
Und wumms, ist mein Aufenthalt in Vancouver und Kanada auch schon wieder vorbei. Ich durfte hier zehn Tage bei sehr lieben Freunden wohnen, bei denen ich mich sehr zu Hause gefühlt habe und konnte die Stadt so auf ganz besondere und persönliche Art kennenlernen. Es ist schön, Zeit zu haben, sich auf einen Ort einlassen zu können und nicht nur hindurch zu hetzen. So blieb auch ausreichend Gelegenheit, weitere sehr nette Menschen zu treffen, wie zum Beispiel Kana aus Japan, Raquel aus Brasilien und einige Kanadier, die das Nachtleben sehr ausgelassen zelebrierten… Vancouver hat neben all den schönen besuchten Orten und Plätzen beeindruckt mit… äußerst anständigen, höflichen und bodenständigen Menschen – wo wird beim Verlassen des Busses schon dem Fahrer gedankt? allgegenwärtigem Pride – die Regenbogenfahne gehört hier ganz selbstverständlich zum Stadtbild, genau wie gleichgeschlechtliche Paare Hand in Hand hohen Preisen, die nur dank des aktuell guten Wechselkurses halbwegs kompensiert werden vielen gemütlichen Cafés – toll zum Leute beobachten Seit gestern reist nun der für mich wichtigste Mensch mit mir und heute ging die Reise zu zweit weiter – mit dem Greyhound-Bus nach Seattle. Die Grenze war problemlos, nur meinen zwei Äpfeln aus dem Reiseproviant wurde leider die Einreise verweigert. […]
Die letzten beiden Tage waren etwas ruhiger. Am Mittwoch habe ich ein bisschen was für die Bildung getan und das Museum of Vancouver besucht (klassische Heimatkunde, mit der an dieser Stelle niemand gelangweilt werden soll) und Donnerstag habe ich erfolgreich die Campingausrüstung komplettiert (verbunden mit einer laaaangen Bustour durch Vancouver auf der Suche nach Outdoorstores). Heute, am Tag 15 meiner Reise, gab es wieder eine große Wanderung. Nach einer langen, kurvigen Autofahrt von Vancouver über Whistler (Olympische Winterspiele 2010!) habe ich wunderschöne Wanderung im Joffre Lakes Provincial Park gemacht. Dort warten drei türkisfarbene Seen im Bergpanorama mit Gletscher auf die Wanderer. So leicht wie der erste See zu erreichen war, so beschwerlich war der Aufstieg zum zweiten See – der großartige Blick hat aber alles vergessen lassen. Neben dem Naturerlebnis gab es heute… neue Fotos für die Kategorie Bastis Tierselfies (ich habe den Vogel nicht gefüttert, er hat sich das Essen aus meiner Hand gemopst) Jede Menge kanadische Bergromantik (Holzhäuser, Berge mit tiefhängenden Wolken, ewiglange Güterzüge, Holzfällerhemden, etc.) einen supercoolen Jeep als Upgrade zum gebuchten Kleinwagen (für uns was ganz besonderes, für den in den Bergen lebenden Durchschnittskanadier etwas ganz alltägliches) einige Sicherheitshinweise, wie man mit Bären umzugehen hat, die […]
Sieben Stunden durch eine Stadt wie Vancouver zu tingeln, ohne ein einziges Teil zu kaufen, weil jeder zusätzliche Ballast den Backpack zum Platzen bringen würde – das erfordert schon eine Menge Disziplin (und ist ein echtes Luxusproblem – ich weiß). Und so beschränke ich mich halt auf Kulinarisches (z.B. Pride-Cake in der Markthalle von Granville Island), Architektur (das berühmte Flatiron-Building aus New York hat eine kleine Schwester im Gastown-Viertel von Vancouver) und Menschen (die hier sehr offen, freundlich und zuvorkommend sind, aber in Teilen der Hastings Street tun sich echte Abgründe der Menschlichkeit auf).
„…Die Leute begraben das Kriegsbeil mit einer herzlichen Umarmung und werfen ihre Sorgen in den Wind…“ Das Fest kommt aus Indien, hier ist es in erster Linie eine riesige Gaudi, wenn sich viele durchgeknallte (?!) Menschen sich sonntagnachmittags mit gefärbter Maisstärke bewerfen, tanzen und feiern! Mehr zum Hintergund – klick hier
Am besten lässt sich eine fremde Stadt per Fahrrad erkunden. Schaut Euch die Bilder des ersten Tages dieser wunderbar gelegenen Stadt an! Es gibt hier kleine Bierbrauereien, in denen man sich durch kreative Biersorten testen kann. Fruity flavoured ist bähhh…. Das Kölsch gar nicht schlecht! 😎
…unglaublich abwechslungsreicher Landschaft – gefühlt gibt es mehr Wasserfälle als Bäume, mehr Vögel als Menschen …Sicherheit – Autos und Haustüren bleiben hier unverschlossen …Menschen, die alle (!) perfekt Englisch sprechen …bargeldlosem Zahlungsverkehr – die Kreditkarte ist hier überall einsetzbar, sei der Betrag noch so gering oder das Geschäft noch so klein, Bargeldwechsel war 100% überflüssig …miserablem Wetter – aber vielen, vielen Regenbögen …und, und, und… Es sind nur gute drei Flugstunden von Deutschland aus. Seht es Euch an! Und wenn Ihr Icelandair nehmt, vielleicht habt Ihr ja auch das Glück, auf einen dieser komfortablen, breiten Saga-Class-Sitze geupgraded zu werden! 😀
Snæfellsnes verlassen wir mit einem Zwischenstopp im Hai-Museum in Bjarnarhöfn und in der Ortschaft Stykkishólmur. Das etwas abseits gelegene Museum ist eine willkommene Indoor-Aktivität – Vater und Sohn haben hier allerlei antikes Zeugs, ausgestopfte Tiere und Bilder und Videos vom Haifang und der Fleischverarbeitung in einer Scheune bunt zusammengewürfelt. Alles in allem sehr liebenswert, aber das angebotene, luftgetrocknete Haifischfleisch müffelt doch sehr und findet nicht den Weg zu meinem Gaumen. Von Stykkishólmur könnte man die Autofähre zu den Fjorden im Norden nehmen. Für mich ist das bei diesem Sturm definitiv ausgeschlossen. Dafür kann man hier am Hafen auf einen größeren Felsen mit Leuchtturm klettern und sich mal so richtig vom Wind durchpusten lassen. Die Weiterfahrt nach Reykjavik an der Nordküste entlang ist eine Katastrophe – der Ehrgeiz, so viel wie möglich sehen zu wollen hat uns auf eine 50 km lange Gravelroad (Schotterpiste) geführt…. Die 54 ab Stykkishólmur Richtung Westen und die 55 sind ein absolutes no-Go, wenigstens wenn man mit einem Hyundai i10 unterwegs ist. Reykjavík – seit ich die ersten Schritte durch diese Stadt gemacht habe, überlege ich, wie ich sie beschreiben soll. Die Altstadt eine Aneinanderreihung vieler kleiner, bunter Astrid-Lindgren-Häuser (ich weiß, die war Schwedin – trotzdem!), […]
Die zweite Nacht in Hellissandur, an der Nordwestspitze der Halbinsel Snæfellsness, verbracht. Ich vermute, dass dieser Zipfel Island, gute zwei Autostunden von Reykjavik entfernt, ein richtig schöner Ort ist. Leider liegt der Nationalpark um den Vulkan Snæfellsjökull nach wie vor komplett in Nebel, Regen und Sturm gehüllt. Während ich den Nachmittag im Hot Pot / Schwimmbad verbracht habe, erzählte die Bademeisterin, dass die Nordlichter-Vorhersage beste Bedingungen gemeldet hätte – wenn die Wolkendecke nicht wäre :-/ Sie erzählte auch, dass es den Isländern seit der Wirtschaftskrise größtenteils ziemlich schlecht ginge. Viele Menschen hätten ihre Häuser verloren und die meisten Einwohner würden unter den enormen Preissteigerungen leiden. Außerdem sei auch hier die Landflucht deutlich zu spüren. Für den Nachwuchs gibt es nach der Schule kaum Chancen, so dass viele zur Ausbildung nach Großbritannien oder wenigstens nach Reykjavik abwandern würden. Places to be: Kaffi Sif – süßes Café / Restaurant in Hellissandur mit einer sehr netten Wirtin, habe mich in zwei Tagen durch die Speisekarte gefressen – es gibt zwei Hauptgerichte… 😀 Der Ort Hellnar – traumhaft gelegen an der Steilküste, alle Häuser dank Hanglage mit Meerblick, Küstenwanderwege, Café – meine Wahl für das nächste Mal 😉 Das Schwimmbad in Ólafsvik – baden […]
Liebes Tagebuch, heute bin ich auf einen Vulkan gestiegen. Und oben war es so windig, dass ich fast weggeweht wäre…. Die Wetterkapriolen sind echt der Hammer hier. Island kann Sonne, Regen, Sturm und Nebel gleichzeitig. Und jede Menge Regenbögen. Auf einem Kraterrand zu stehen ist bei Windstärke 237 auf der Basti-Skala ist schon ein Erlebnis für sich. Beeindruckend alle Mal und zum Glück gab es noch eine Kette im Boden verankert, an der ich mich festhalten konnte. Merke 1: Willst du bei Sturm einen Vulkan besteigen, dann frühstücke morgens ordentlich. Merke 2: Wenn der Regen wagenrecht von links kommt, dann bleibt das Autofenster auf der Fahrerseite geschlossen – auch wenn die Szenerie dahinter noch so spannend ist!
Es nieselt weiter und da man ja auch nicht den ganzen Tag im Hot Pot sitzen kann, fährt man dort hin, wo man eh nass wird: zum Geysir Strokkur, der alle 10-15 Minuten eine 80-100 Grad heiße und nach Schwefel stinkende Wassersäule in die Luft schießt und zum Wasserfall Gulfossi, der mit seinen Wassermassen angeblich die Niagarafälle locker in die Tasche steckt. Nun ja, auch dort kam das Wasser nicht nur von oben. Merke: Isländische Kühe küssen spontan, aber zärtlich!
IMG_4366 Erinnern und (korrekt) aussprechen fällt bei diesen Namen nicht ganz leicht. Heute entlang des Gletschers Svínafellsjökull gewandert – ein Ausläufer des größten Gletschers Europas – und auf der Fahrt nach Reykjavik an beeindruckenden Wasserfällen und Steilküsten gehalten. In Reykjavik vor dem Shitwetter in das Thetmalbad geflohen. Merke 1: Gletscher sind glatt, um ihn zu betreten braucht man Ausrüstung! Merke 2: Regenjacke ist gut. Regenhose wäre noch besser. Merke 3: Wenn du keine Regenhose hast, dann wenigstens eine Badehose. Im 44 Grad heißen Hot Pot ist Regen und Kälte ziemlich wumpe! 🙂
Diese Tour führte gute 400 km an der Südküste entlang. Traumhaftes Wetter und tolles Licht ermöglichten großartige Eindrücke einer sehr abwechslungsreichen Landschaft: schwarze Basaltebenen, oft grün mit Moos bewachsen, eine (nein, DIE!) blaue Lagune, grüne Berge mit vielen Wasserfällen, schwarzsandiger Strand in Vík, ewiglange Straßen mitten durchs Nichts und am Ende ein riesiger Gletscher des Vatnajökul-Nationalparks an dessen Fuß die heutige Unterkunft liegt.
Viele liebe Menschen haben mir in den letzten Tagen Titel für eine Reise-Playlist gemailt. Ich habe mich über jeden einzelnen Song wahnsinnig gefreut – danke dafür! Diese großartige Mischung ist dabei herausgekommen… :-)) Marla Glen – Travel Curtis Mayfield – New World Order Pharrell Williams – Happy Amy Macdonald – Poison Prince Avicci – The Days Helene Fischer – Atemlos durch die Nacht Idina Menzel/Kristin Chenoweth – For Good Wise Guys – Antidepressivum The Proclaimers – I’m Gonna Be (500 Miles) Tom Petty & the Heartbreakers – American Girl Toto – Africa James Taylor – (I’m A) Road Runner Black M – Sur Ma Route Udo Jürgens – Jetzt oder nie The Dead South – In Hell I’ll Be in Good Company Namika – Lieblingsmensch ABBA – Does Your Mother Know Robin Schulz – Headlights Mylène Farmer – Désenchantée John Denver – Rocky Mountain High Gladys Knight & The Pips – Midnight train to Georgia Susan Raye – L.A. International Airport ZZ Top – Viva Las Vegas Frank Sinatra – My Kind Of Town Alicia Keys – Empire state of mind (Part II) Broken down New Model Army – 51th staate Katzenjammer – I Will Dance (When I Walk Away) […]
Am 3.9. geht es endlich los. 1. Etappe Reykjavik, Island. Der Rucksack ist gepackt und mit 15kg ein echtes Leichtgewicht – für meine Verhältnisse! Der Wetterbericht für Island klingt alles andere als sommerlich, insofern wird das Koffergewicht schnell nach Ankunft auf unter 10 kg schrumpfen, weil ich alle Klamotten gleichzeitig im Zwiebel-Look tragen werden muss!